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Podcast zu Ferdinand Freiligrath

🎙️ 1. WDR Zeitzeichen: „Ferdinand Freiligrath, dt. Dichter (Todestag 18.03.1876)“

Diese 15-minütige Episode beleuchtet Freiligraths Leben als politischer Dichter, seine Rolle in der Revolution von 1848 und seine Zeit im Exil. Die Sendung bietet einen kompakten historischen Überblick und ist Teil der renommierten WDR-Zeitzeichen-Reihe.
Zur Episode auf WDR

🎙️ 2. Podcast Literatur: Folge 35 – Demokratiefrühling 1848

In dieser Episode wird Freiligraths Gedicht „Trotz alledem“ analysiert, das während der Märzrevolution 1848 entstand. Der Podcast diskutiert die Bedeutung des Gedichts im Kontext der damaligen politischen Bewegungen und Freiligraths Engagement für Demokratie und Menschenrechte.
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🎙️ 3. Deutschlandfunk Kultur: „Trompeter der Revolution“

Diese Sendung beleuchtet Freiligraths Rolle als wichtiger Agitator der Republikaner während der Revolution von 1848. Seine Verse verbreiteten sich durch Flugblätter, Zeitungen oder mündlich und fanden große Verbreitung.
Zur Sendung auf Deutschlandfunk Kultur

🎙️ 2. Podcast Literatur: Folge 35 – Demokratiefrühling 1848

In dieser Episode wird Freiligraths Gedicht „Trotz alledem“ analysiert, das während der Märzrevolution 1848 entstand. Der Podcast diskutiert die Bedeutung des Gedichts im Kontext der damaligen politischen Bewegungen und Freiligraths Engagement für Demokratie und Menschenrechte.
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🎙️ 3. Sonata Secrets: „Liszt Liebestraum No. 3 – Dreams of Love“

Diese englischsprachige Episode untersucht Franz Liszts Komposition „Liebestraum Nr. 3“, die auf Freiligraths Gedicht „O lieb, solang du lieben kannst“ basiert. Der Podcast bietet eine musikalische Analyse und zeigt, wie Liszt die Emotionen des Gedichts in Musik umsetzt.
Zur Episode auf Apple Podcasts

🎙️ 4. Liebesrisse: „O lieb, solang du lieben kannst“

Diese kurze Episode präsentiert eine Lesung von Freiligraths bekanntem Liebesgedicht. Ideal für alle, die seine lyrische Sprache und romantische Thematik schätzen.
Zur Episode auf Listen Notes

🎙️ 5. Countermelody Podcast: Episode 324 – Margaret Price in Trauer und Trost

Obwohl der Fokus dieser Episode auf der Sopranistin Margaret Price liegt, wird Freiligraths Einfluss auf die Musik thematisiert. Der Podcast erkundet die Verbindung zwischen Freiligraths Poesie und musikalischen Interpretationen.
[ 1:04:30] "Franz Liszt, Ferdinand Freiligrath: O Lieb, solang du lieben kannst, S.298. Margaret Price, Cyprien Katsaris [1986]" Zur Episode auf Countermelody

Der Verlag Cotta brachte 1838 einen Band mit Freiligraths Gedichten heraus, der ihn - dank seiner exotischen Themen, der kräftigen Sprache und eingängiger Metaphern - auf einen Schlag bekannt machte.

Als Freiligrath 1810 in Detmold geboren wurde, war diese Stadt das Zentrum des Landes Lippe und damit eines der kleinsten Fürstentümer Deutschlands. Als er sieben Jahre alt war, starb seine Mutter, aber die Familie, ihre Freunde und das Umfeld fingen ihn auf. ...

Verlagshaus

© gemeinfrei, Soest Wochenblatt

1828 erschien eine Auswahl dieser ersten Gedichte im Soester Wochenblatt, aber zur selben Zeit zerschlug sich der Edinburgher Plan, weil der Onkel Konkurs anmelden musste. Stattdessen ging Freiligrath 1832 nach Amsterdam, wo er als Angestellter ...

Unkel

© CC BY_SA 4.0, Ferdinand Freiligrath wohnte 1839/40 in Unkel

1839 zog Freiligrath an den Mittelrhein, wo er nicht nur eine Ehe einging, sondern sich auch als Schriftsteller etablierte. In Unkel lernte er die Erzieherin Ida Melos kennen ...

Sankt Goar

Wohnhaus in St. Goar

... und zog nach St. Goar. Wo auch immer Freiligrath sich niederließ, scharte er einen Kreis von Freunden und Bewunderern um sich. Inzwischen ermöglichte ihm seine Herausgeberschaften, Artikel und Übersetzungen, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen.

1844 zog er sich von St. Goar nach Assmannshausen auf der anderen Rheinseite zurück, um seine Gedichtsammlung "Ein Glaubensbekenntnis" fertigzustellen, die aus dem unpolitischen Schöngeist einen politischen Dichter machte ("Trompeter der Revolution") und ihn ins Zentrum der Demokratiebewegung katapultierte.

Um der drohenden Verfolgung zuvorzukommen, siedelten Freiligrath und seine Frau 1845 erst nach Brüssel und kurz danach an den Zürichsee über, wo der schmale Gedichtband "Ça ira!" entstand, der den politischen Ton des "Glaubensbekenntnisses" noch weiter in einen revolutionären Elan überführte.

In der Schweiz wurde auch das erste von Freiligraths fünf Kindern geboren, und dies mag, neben der Angst vor Ausweisung, Verhaftung oder einem Gerichtsprozess, seinen Entschluss befördert haben, sich mit der Familie 1846 im Londoner Exil einzurichten.

Kongreß in Köln

© gemeinfrei, Prozess gegen die Mitglieder des Bundes der Kommunisten in Köln, 1852.

Als 1848 die Revolution in Deutschland ihrem Höhepunkt zustrebte, wagte er die Rückkehr nach Deutschland und ließ sich mit seiner Familie in Düsseldorf nieder. Dort schloss er sich dem Volksverein an, wurde Mitglied des Arbeitervereins und nahm als Delegierter an Demokratenkongressen in Frankfurt und Köln teil. Zwar folgte eine Anklage auf Hochverrat, doch sie endete mit einem Freispruch, und der Festumzug zu seinen Ehren war ein Beweis dafür, wie groß seine Popularität war.

Rheinische Zeitung

Rheinische Zeitung

Noch im selben Jahr trat er in die Redaktion der "Neue(n) Rheinische(n) Zeitung" ein, die von Karl Marx und Friedrich Engels herausgegeben wurde, und im selben Jahr trat er auch dem "Bund der Kommunisten" bei. Aber das war nur eine Phase, seine Kontakte nehmen im Verlauf der nächsten Jahre ab, und 1860 sagte er sich ganz von der Arbeiterbewegung los. Vorher allerdings ging er im Jahr 1851 zum zweiten Mal ins Exil nach London, denn er wurde wegen Majestätsbeleidigung und Umsturzplänen gesucht. Hier arbeitete er von 1852 an wieder als Angestellter für ein Handelshaus und ab 1856 als Filialleiter einer Schweizer Bank. Als 1867 die Filiale geschlossen wurde und Freiligrath vorübergehend mittellos war, brachte ein Aufruf zu seiner Unterstützung in Deutschland die gewaltige Summe von 60.000 Talern zusammen.

Cannstatt

© gemeinfrei, Von Robert Aßmus. - Illustrierte Zeitung, Bd. 54 (1870), S. 97.,

Da er in England keine Anstellungsmöglichkeiten mehr für sich sah, entschloss sich Freiligrath 1868 zur Rückkehr nach Deutschland. In Preußen galt immer noch keine Amnestie für ihn, und so ließ er sich im Württembergischen nieder. Von seinen inneren und äußeren Kämpfen für die Demokratie mürbe geworden, verwandelte er sich zurück in den eher unpolitischen Patrioten, der er in seiner Zeit am Rhein schon einmal gewesen war. In diesem Zusammenhang verherrlichte er zwar die deutsche Seite im deutsch-französischen Krieg von 1870/71, aber mit den notorischen Franzosenhassern nationalistischer Prägung hatte er auch in seiner Spätphase nicht viel gemein. Hoch geehrt, sehr populär und viel gelesen starb Freiligrath 1876 in Cannstatt.

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